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Old, New, Borrowed, Blue - Ballett Im Revier

„…und ein silberner Sixpence im Spitzenschuh…“, könnte man den Titel des neuen Ballettabends weiterdichten. Ein englisches Sprichwort verheißt einer Braut Glück in der Ehe, wenn die richtige Mischung stimmt: „Something old, something new, something borrowed, something blue“. Etwas Altes, Neues, Geborgtes, Blaues soll das Brautkleid enthalten, um alles Entscheidende zusammenzubringen: das alte und das neue Leben, aber auch etwas von lieben Menschen zur Verfügung Gestelltes. Und dass ohne Blau sowieso nichts geht, bedarf in Gelsenkirchen keiner weiteren Erläuterung. So stellt das Ballett im Revier sein eigenes Glücksversprechen zusammen mit „Old, New, Borrowed, Blue“.

Ballettdirektorin Bridget Breiner fügt ihre Choreografie „In Honour of“, die sie 2014 für das Lettische Nationalballett in Riga zur Musik von Georgs Pel-ecis erarbeitete, nun als das Geborgte in das Repertoire des Ballett im Revier ein. Drei Stücke von bedeutenden klassisch-zeitgenössischen Choreografen kommen hinzu. Jiˇrí Kyliáns „Indigo Rose“ ist zweifellos das blaue Stück des Abends. 1998 zum 20. Geburtstag des von Kylián geleiteten Nederlands Dans Theater (NDT) kreiert, ist heute ein moderner Klassiker voller Licht, Energie und Jugendlichkeit. Kylián hat es gezielt für junge Tänzer geschaffen, um ihnen zu zeigen, wie sie ihre Möglichkeiten voll ausschöpfen können. Ebenso ein Klassiker ist Uwe Scholz‘ Choreografie von Mozarts Es-Dur Klavierkonzert KV 271 „Jeunehomme“ aus dem Jahr 1986. Wenige Choreografen beherrschten die Kunst, Klassische Sinfonien in abstrakten Klassischen Tanz umzusetzen, so vollendet wie er. Besonders das Pas de deux im 2. Satz des „Jeunehomme“-Klavierkonzertes zeigt exemplarisch diese Kunst. In Gelsenkirchen ist es überhaupt zum ersten Mal zu erleben, deshalb: „new“. Und last but not least gibt es unter dem Stichwort „old“ ein freudiges Wiedersehen mit David Dawson. Er zählt zu den herausragenden Choreografen seiner Generation und arbeitet für alle großen internationalen Companies. Das Gelsenkirchener Publikum ist seit „Giselle“ mit seiner Arbeit bestens vertraut. Seine Bach-Choreografie „A Sweet Spell of Oblivion“, eine ekstatische Ode an den Tanz und den Tänzer, die träumerisch alles vereint, was neoklassischen Tanz ausmacht, kehrt nach 2016 („B3 vertanzt“) zurück auf die Bühne.

 

Weitere Informationen:

Old, New, Borrowed, Blue - MiR - Nov 2017
Old, New, Borrowed, Blue - MiR - Nov 2017